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Projekt des Monats #29
Mehr Lebensraum für die Zauneidechse im FFH-Gebiet Lichtenhagen

Die Maßnahmen im NSG Lichtenhagen sollen unter anderem der Zauneidechse zugutekommen.

Die Maßnahmen im NSG Lichtenhagen sollen unter anderem der Zauneidechse zugutekommen. © Christoph Caina / Wikimedia Commons / CC BY 3.0 (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lacerta_agilis_male_2.JPG), „Lacerta agilis male 2“, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode

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Das Naturschutzgebiet Lichtenhagen umfasst ein ehemaliges Abgrabungsgebiet westlich von Schermbeck am Niederrhein und liegt in den Gemarkungen Bricht und Overbeck. Bis in die 1970er-Jahre wurde hier Ton abgebaut. Die rund 110 Hektar große Fläche wurde 1981 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Es ist aufgrund der Vollständigkeit der anzutreffenden charakteristischen Lebensräume, wie Feuchtheiden, naturnahen Stillgewässern, mäandrierenden Bachläufen, alten bodensauren Eichenwäldern, Erlen-Eschenwäldern sowie Flachmoorbereichen, von landesweiter Bedeutung. Insbesondere als Lebensraum für zahlreiche gefährdete Amphibien- und Reptilienarten, wie beispielsweise Zauneidechse (Lacerta agilis), Moorfrosch (Rana arvalis), Kammmolch (Triturus cristatus) und Feuersalamander (Salamandra salamandra), ist das Gebiet bedeutsam. Auch einige seltene Vogelarten kommen im Lichtenhagen vor: Der Schwarzspecht (Dryocopus martius) brütet in dem Gebiet und Eisvogel (Alcedo atthis), Waldschnepfe (Scolopax rusticola), Wespenbussard (Pernis apivorus) und Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) weisen bedeutsame Vorkommen auf. Eine gut 99 Hektar große Teilfläche des Naturschutzgebietes wurde 1999 daher auch als FFH-Gebiet Lichtenhagen (DE-4207-301) ausgewiesen.

Im Rahmen des IP-LIFE Atlantische Sandlandschaften wurden in Kooperation mit dem Regionalverband Ruhr (RVR Ruhr Grün), der Biologischen Station im Kreis Wesel und der Unteren Naturschutzbehörde im Kreis Wesel im Oktober und November 2019 verschiedene Maßnahmen zur Entwicklung von Feuchtheiden und zur Optimierung von Reptilienhabitaten durchgeführt. Die Maßnahmenfläche teilte sich in mehrere Teilflächen mit unterschiedlichen Lebensraumtypen auf.

Auf einer Teilfläche stand die Optimierung der Lebensräume für die Zauneidechse im Vordergrund. Hierzu wurden die durch Sukzession entstandenen Gebüschbestände aus Birke, Pappel und Erlen entfernt. Um die Magerweideflächen zu erhalten und zu entwickeln, wurden die Flächen neu eingezäunt, um sie künftig weiterhin extensiv mit Schafen zu beweiden. Die sonnenexponierten Hänge wurden mit geeigneten Strukturelementen angereichert.

Eine andere Teilfläche wies vor Maßnahmenbeginn degenerierte Feuchtheide (LRT 4010) auf, die neu angelegt und damit an ein bestehendes Vorkommen des Lebensraumtyps angebunden werden sollte. Hierfür wurde die Maßnahmenfläche entkusselt; anschließend wurde der humose Oberboden abgetragen und als flacher Wall auf angrenzenden Flächen ausgebracht.

Die Teilfläche war durch Sukzession entstandene Gebüschbestände aus Birken, Pappeln und Erle verbuscht.

Die Teilfläche war durch Sukzession entstandene Gebüschbestände aus Birken, Pappeln und Erle verbuscht. © Heinz-Hermann Verholte, Regionalverband Ruhr

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