Kalender

Hauptinhalt

Projekt des Monats


Projekt des Monats #26
Aufwertung von Lebensräumen für Kreuzkröte und Knoblauchkröte

Gewässerprofilierung

Gewässerprofilierung. © Thomas Kutter, NLWKN

Bild herunterladen

Die DBU-Naturerbefläche Herzogsberge befindet sich bei Cremlingen südöstlich von Braunschweig und besitzt eine Fläche von 127 Hektar. Sie ist seit 2016 im Eigentum der DBU-Naturerbe GmbH. Der Stiftungstochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück wurden bundesweit rund 70.000 Hektar ehemals militärisch genutzter Flächen zur Sicherung und Pflege dieser wertvollen Lebensräume treuhänderisch übertragen. Die Naturerbefläche bei Cremlingen ist in dem im Juli 2019 ausgewiesenen Naturschutzgebiet Herzogsberge enthalten, dessen größter Teil zugleich innerhalb des FFH-Gebietes „Wälder und Kleingewässer zwischen Mascherode und Cremlingen“ liegt.

Die weitläufigen Offenlandbereiche des ehemaligen Standortübungsplatzes werden seit Jahrzehnten nur extensiv genutzt. Kleinflächige Sandmagerrasen, Offenbodenstellen, kleine Abbaugruben, Röhrichte, dauerhaft und temporär wasserführende Stillgewässer, Fließgewässer sowie kleinere Gehölzflächen sind mosaikartig in die Offenlandbereiche eingestreut. Aufgrund der Nährstoffarmut der Böden und der Strukturvielfalt findet hier eine große Anzahl von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Durch die ehemals intensive militärische Nutzung sind an insgesamt fünf Standorten zahlreiche Kleingewässer entstanden, die beispielsweise Kammmolch (Triturus cristatus), Kreuzkröte (Bufo calamita), Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) und Moorfrosch (Rana arvalis) beherbergen. Nach Aufgabe der militärischen Nutzung im Jahr 2003 wurden die Bedingungen für viele Amphibienarten durch die rasche Sukzession der Gewässer schlechter. Insbesondere Pionierarten wie die Kreuzkröte und die auf Sandböden angewiesene Knoblauchkröte leiden unter dieser Situation, da sie kaum noch geeignete Laichgewässer finden.

Die im Rahmen des IP-LIFE Atlantische Sandlandschaften im November und Dezember 2018 vom NLWKN in Kooperation mit der DBU und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Wolfenbüttel durchgeführte Maßnahme hatte daher zum Ziel, durch Neuanlage und Sanierung bestehender Kleingewässer sowie Anlage von Rohbodenflächen mit grabfähigen Böden die Vorkommen der beiden Arten in dem Gebiet zu stabilisieren. Nur durch ein ausreichendes Angebot an Pionierstandorten kann der Bestand der Kreuzkröte mittel- bis langfristig erhalten werden. Den Arbeiten ging eine intensive Erfassung der Arten und eine Planung durch den Gutachter und Diplom-Biologen Manfred Wenst voraus, der das Gebiet seit Ende der 1980er-Jahre betreut. Die Untere Naturschutzbehörde hatte die Kleingewässer zuletzt 2014 mit Mitteln des Landes Niedersachsen renaturiert.

Die fünf Gewässerstandorte liegen innerhalb eines Radius von etwa einem Kilometer. In allen fünf Standorten konnten bei Kartierungen im Jahr 2019 Rufaktivitäten von der Kreuzkröte verzeichnet werden. Zwischen Anfang Mai bis Mitte Juni wurde mehrfach abgelaicht. Dabei schafften vermutlich bis zu vier Generationen den Landgang.
Die Knoblauchkröte wurde 2019 nicht nachgewiesen. Bei den aktuellen Untersuchungen 2020 konnten aber wieder Rufer und auch Laich dokumentiert werden.

Sanierung von Gewässerkomplexen.

Sanierung von Gewässerkomplexen. © Thomas Kutter, NLWKN

Bild herunterladen

Verwandte Themen

Weitere Links

Service-Bereich, Kontaktformular, Inhaltsverzeichnis

Navigation

 
Move Schließen
\
Expand
Zurück Zurück Weiter Weiter
{pp_gallery_content}