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Projekt des Monats


#08/2020 OPTIMIERUNG UND SICHERUNG WERTVOLLER SANDDÜNEN IM FFH-GEBIET „WÜMMENIEDERUNG“
Mehr als nur Sand – artenreiche Sanddünen bei Unterstedt

Die Binnendüne mit Kiefern vor der Maßnahmenumsetzung.

Die Binnendüne mit Kiefern vor der Maßnahmenumsetzung. © Thomas Kutter, NLWKN

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Die Binnendünen bei Unterstedt im Landkreis Rotenburg stellen wertvolle Lebensräume von landesweiter Bedeutung dar. Das flach reliefierte Dünengebiet mit teilweise gut ausgeprägter Sandmagerrasen-Vegetation ist Teil des FFH-Gebietes „Wümmeniederung“ im Natura 2000-Schutzgebietssystem der Europäischen Union. Durch ein Gemeinschaftsvorhaben von NLWKN, Ökologische NABU Station Oste-Region, Landkreis Rotenburg und Stadt Rotenburg soll das wertvolle Gebiet gesichert und weiterentwickelt werden.

Pioniergehölze wie Pappeln und Birken drängten zunehmend in die wertvollen Offenbereiche vor, zudem beeinträchtigte ein etwa 50 Jahre alter Kiefernforst den seltenen Lebensraumtyp „Offene Grasflächen mit Silbergras und Straußgras auf Binnendünen“ (LRT 2330). Auch einige invasive, das heißt stark zur Ausbreitung neigende nicht-heimische Arten, wie Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina) und das Schmalblättrige Greiskraut (Senecio inaequidens), breiteten sich in den vergangenen Jahren zunehmend aus. Es waren somit umfangreiche Maßnahmen erforderlich, um dem negativen Trend entgegenzuwirken.

Um die Projektkulisse zu komplettieren, wurde im Vorfeld der Maßnahmenumsetzung das knapp 1,4 Hektar große Flurstück des Wümme-Wasserverbands erworben. Durch umfangreiche Gehölzarbeiten wurden dann im Februar/März 2020 der Kiefernforst sowie Pappeln, Birken und Spätblühende Traubenkirschen entfernt. Im Anschluss wurden stark wuchernde Brombeer- und Brennnesselbestände entnommen. Durch ein teilweises Abschieben des Oberbodens wurden wieder offene Sandbereiche geschaffen, um insbesondere die Bedingungen für die konkurrenzschwachen Pflanzenarten des Magerrasens zu optimieren und das vorhandene Samenpotenzial anzuregen. Neben der Förderung seltener und gefährdeter Pflanzenarten profitieren auch zahlreiche Tierarten, wie beispielsweise die Zauneidechse (Lacerta agilis), aber auch gefährdete Spinnenarten, Wildbienen und andere Insekten von den im Rahmen des IP-LIFE Atlantische Sandlandschaften umgesetzten Maßnahmen.

Durch die Initiierung einer Pflegebeweidung mit Schafen und Ziegen soll das Dünengebiet langfristig offengehalten werden. Im Rahmen des Projektes wurde daher auch ein wolfssicherer Nachtpferch zur nächtlichen Unterbringung der Tiere errichtet. Im Mai 2020 war ein Hüteschäfer erstmals mit seinen Tieren auf der Düne im Einsatz.

Um Interessierten diesen besonderen Lebensraum näherzubringen, ist eine Informationstafel vorgesehen.

Die Maßnahmenfläche nach Gehölzentnahme und Oberbodenabtrag.

Die Maßnahmenfläche nach Gehölzentnahme und Oberbodenabtrag. © Thomas Kutter, NLWKN

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