Elmpter Schwalmbruch © Elke Wetzig/CC BY-SA 4.0
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Die Europäische Union wird in neun biogeographische Regionen eingeteilt, die eine charakteristische Mischung von Vegetation, Klima und Geologie aufweisen (während Europa insgesamt in elf biogeographische Regionen unterschieden wird). Sie dienen als Grundraster für die Bewertung und Flächenauswahl der FFH-Gebiete und weisen jeweils besondere Charakteristika hinsichtlich der dort vorkommenden Arten und Lebensräume auf. Die sogenannte „atlantische Region“ kennzeichnet das küstennahe Nordwesteuropa und umfasst neben Teilen Deutschlands Bereiche in Belgien, Dänemark, Frankreich, Portugal, Spanien und dem Vereinigten Königreich sowie Irland und die Niederlande.
In Deutschland umfasst diese biogeographische Region mit etwa 70.000 Quadratkilometern 20 Prozent der Landfläche und erstreckt sich über den westlichen Teil des Norddeutschen Tieflandes. Der Großteil (circa 80 Prozent) befindet sich in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen; die übrige Fläche verteilt sich auf die Stadtstaaten Bremen und Hamburg sowie Teile Schleswig-Holsteins und Sachsen-Anhalts. In Nordrhein-Westfalen gliedert sich die atlantische Region grob in die Westfälische Bucht, die von den Flüssen Lippe und Ems durchflossen wird, das Niederrheinische Tiefland zu beiden Seiten des Rheins und die Kölner Bucht. In Niedersachen umfasst die atlantische Region das Marschland, die Norddeutsche Geest, die Lüneburger Heide sowie die Börden. Wichtigste Flüsse sind hier die Elbe, die Weser und die Ems, aber auch Nebenflüsse wie Aller und Hase. Begrenzt wird die atlantische Region im Süden durch die Deutsche Mittelgebirgsschwelle (Rheinisches Schiefergebirge, Niedersächsisches Bergland, Harz) und im Osten durch das Mitteldeutsche Schwarzerdengebiet, das Wendland sowie das Schleswig-Holsteinische Hügelland. Zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen reichen die annähernd parallelen Mittelgebirgsketten von Wiehengebirge und Teutoburger Wald, die zur kontinentalen Region gehören, nach Nordwesten in die atlantische Region hinein.
Weite Bereiche dieser Region sind von dichter Besiedlung und intensiver Landnutzung geprägt (z. B. landwirtschaftliche Flächennutzung im Münsterland in Nordrhein-Westfalen oder im Emsland in Niedersachsen). Daher sind die natürlichen Lebensräume und Arten in diesen Landschaften durch eine Vielzahl von Nutzungsinteressen bedroht. Wie die Ergebnisse des FFH-Berichtes 2013 für Deutschland zeigen, werden die Erhaltungszustände der Lebensraumtypen sowie der Arten in der atlantischen Region bislang überwiegend als „ungünstig bis schlecht“ bewertet (48 bzw. 39 Prozent). Zugrunde liegen Verschlechterungen hinsichtlich der Quantität, Qualität oder Vernetzung von Lebensräumen. Dies betrifft insbesondere auch die für die atlantische Region charakteristischen nährstoffarmen Lebensräume und deren typische Arten. Nur 20 Prozent der Erhaltungszustände der Arten und 17 Prozent der Lebensraumtypen wurden als günstig eingestuft.
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Zusätzliche Informationen
Weitere Links
- Biogeografische Regionen und naturräumliche Haupteinheiten Deutschlands (externer Link öffnet sich in neuem Fenster)
- The Natura 2000 Biogeographical Regions (Englisch) (externer Link öffnet sich in neuem Fenster)
- Nationaler Bericht 2013 gemäß FFH-Richtlinie auf der Webseite des Bundesamts für Naturschutz (externer Link öffnet sich in neuem Fenster)