Heidelandschaft, Willow/CC BY-SA 3.0

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Übergeordnete Maßnahmen


A2 Übergeordnete Maßnahme
Erhaltungszucht für die Knoblauchkröte

Knoblauchkröte (Pelobates fuscus)

Knoblauchkröte/Common spadefoot (Pelobates fuscus) © -ani-/CC BY-SA 2.0 DE

Kooperationspartner:
NABU-Naturschutzstation Münsterland e.V

Die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) ist in Deutschland auf der Roten Liste als „stark gefährdet“, In Niedersachsen als „gefährdet“ und in Nordrhein-Westfalen sogar als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. In der atlantischen Region Deutschlands wird die Art im FFH-Bericht 2013 mit einem ungünstigen Erhaltungszustand und negativen Trend gegenüber 2007 bewertet.

Die Wiederansiedlung der Knoblauchkröte kann eine wichtige Rettungsmaßnahme und letzte Gelegenheit darstellen, um das Aussterben der Art in Nordrhein-Westfalen zu verhindern, da die derzeit besiedelten Lebensräume durch die intensive Landwirtschaft hochbedroht sind. Zudem führt der fehlende genetische Austausch zwischen Populationen zu genetischer Verarmung.

Für die geplante Wiederansiedlung der Knoblauchkröte an geeigneten Stellen in Nordrhein-Westfalen wird eine Erhaltungszucht durchgeführt. So können jährlich rund 7.500 Individuen nachgezogen werden. Die Zahl an Nachkommen schwankt jedoch in Abhängigkeit von der Anzahl an fortpflanzungsbereiten Weibchen und den Witterungsbedingungen. Ziel der Erhaltungszucht ist der Aufbau neuer Populationen mit ausgewogener Altersstruktur. Hierzu wird die im Rahmen des LIFE+ Projektes „Schutz der Knoblauchkröte in Teilen des Münsterlandes“ (LIFE11 NAT/DE/348, Projektlaufzeit 2012-2016) aufgebaute Zuchtstation in Enniger (Kreis Warendorf) fortgeführt und erweitert. Laichbereite Tiere werden aus verschiedenen Populationen in Nordrhein-Westfalen an geeigneten Stellen abgefangen und behutsam nach Enniger transferiert. Der Laich bzw. die resultierenden Kaulquappen werden ohne Räuberdruck und Nahrungskonkurrenten aufgezogen und in unterschiedlichen Entwicklungsstadien (weit entwickelte Kaulquappen oder kürzlich umgewandelte Jungkröten) in die neuen Lebensräume überführt.

Im Rahmen der ersten Projektphase ist die (Wieder-)Ansiedlung von Knoblauchkröten in fünf sorgfältig ausgewählten Gebieten innerhalb des ursprünglichen Verbreitungsgebietes in Nordrhein-Westfalen geplant. Die Flächen beinhalten erloschene Vorkommen, neue Lebensräume, die für die Besiedlung als geeignet angesehen werden, sowie Populationen mit sehr geringer Anzahl verbliebener Individuen. Die Gebiete sind zuvor bereits den Ansprüchen der Art gemäß optimiert worden. Nach der Ansiedlung wird ein entsprechendes Monitoring durch die jeweilige Biologische Station durchgeführt. Alle Maßnahmen werden gemäß IUCN-Kriterien und -Richtlinien umgesetzt.

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