Der Argus-Bläuling (Plebejus argus) ist der typische Bläuling der Heiden und Magerrasen. © Paul Müller, UNB Landkreis Cuxhaven
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Projekt des Monats
#08/2024 Kransburger Heide
Stabilisierung und Optimierung der Wuchsbedingungen von Arnika in einem Borstgrasrasen-Heide-Komplex (Landkreis Cuxhaven)
Für die dritte Projektphase des IP-LIFE Atlantische Sandlandschaften waren ursprünglich Maßnahmen zur Instandsetzung eines Borstgrasrasens (LRT 6230) in der Kransburger Heide geplant gewesen. Es kam aber anders: Die ursprünglich geplante Maßnahmenfläche wurde aufgegeben, da eine dauerhafte und sachgerechte Nutzung des Borstgrasrasens nicht in Aussicht stand und die Fläche nur noch wenige charakteristische Arten aufwies. Bei einer Begehung wurde jedoch eine alternative Maßnahmenfläche entdeckt: Entlang eines wenig frequentierten Weges zwischen einem älteren Heidebestand und einer im Rahmen einer Kompensationsmaßnahme angelegten Heidefläche wurde ein Borstgrasrasen-Heide-Komplex ausgemacht, in dem ein nennenswerter Bestand von Arnika (Arnica montana) vorkommt.
Zunächst war auffällig, dass die Arnika-Pflanzen fast ausschließlich entlang des Weges wuchsen und sich dabei wenig in die angrenzenden Heidebestände ausbreiteten. Bei genauem Hinsehen wurden zwischen diesen Bereichen auch entscheidende Unterschiede deutlich: Die wenigen Spaziergänger und das seltene Befahren durch einen Jäger sorgten offenbar für ausreichend Störung, sodass der Arnika genug Offenboden zur Keimung zur Verfügung steht. Mit zunehmender Entfernung vom Weg nehmen aber Vergrasung, Verbuschung und Vermoosung zu, sodass die Ausbreitung von Arnika und anderen Borstgrasrasen-Arten erschwert wird.
Gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Landkreises Cuxhaven wurden deshalb folgende Maßnahmen festgelegt:
- Plaggen von Pfeifengras-Dominanzbeständen,
- Entfernen eines mit Später Traubenkirsche (Prunus serotina) durchsetzten Altholz-Haufens,
- präzises Herausziehen von Weidengebüschen samt Wurzeln,
- händisches bodennahes Abschneiden von Weiden innerhalb von Arnika-Beständen,
- Entfernen einzelner Kleingehölze samt Wurzeln.
Die Maßnahmen wurden in Abstimmung mit der UNB Mitte Mai bei warmer Witterung durchgeführt, um Reptilien die Flucht zu ermöglichen und um die einzelnen Arnika-Pflanzen im Gelände erkennen zu können. Die Arnika-Vorkommen (auch Einzelpflanzen) wurden mit Bambusstäben markiert. Die Baggerarbeiten wurden innerhalb eines Tages ausgeführt, wobei die bauliche Überwachung durch den NLWKN übernommen wurde. Das händische Freischneiden übernahm der NLWKN in Eigenleistung während der Maßnahmenumsetzung.
Eine Zählung kurz nach Abschluss der Maßnahme ergab ein Vorkommen von etwa 4.530 Arnika-Pflanzen, von denen rund 14 Prozent blühten.