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Projekt des Monats


#04/2024 Albstedter Sandgruben
Ein neues Puzzlestück im Biotopverbund für die Kreuzkröte (Landkreis Cuxhaven)

Die Kreuzkröte wird die hergerichteten Sandgruben hoffentlich bald als Habitat annehmen

Die Kreuzkröte wird die hergerichteten Sandgruben hoffentlich bald als Habitat annehmen © Joachim Rutschke

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Am südlichen Rand des Landkreises Cuxhaven befinden sich die „Albstedter Sande“. Vorbeikommende halten hier zwar vergebens nach einem Naturschutz- oder FFH-Gebietsschild Ausschau, dennoch liegt hier ein besonderer Lebensraum versteckt. Die alten Sandabbaugruben können mit ihren Gewässern und dem grabbaren Boden Pionierarten wie der gefährdeten Kreuzkröte ideale Bedingungen zum Fortpflanzen und Überleben bieten. Eine Kartierung aus dem Jahr 2020 konnte in den beiden Albstedter Gruben zwar keine Tiere mehr nachweisen, aber das Wiederherstellungspotenzial des Standorts bestätigen. Außerdem befindet sich der nächste Nachweis von Kreuzkröten nur 700 bis 1000 Meter weit entfernt. Da diese Krötenart mehrere Kilometer wandern kann, stehen die Chancen gut, dass die Gruben wieder besiedelt werden. Die Fokusarten Knoblauchkröte und Zauneidechse könnten ebenfalls von der Maßnahme profitieren, auch wenn aus dem Gebiet noch keine Nachweise bekannt sind.

Ohne Erstinstandsetzung würde eine Besiedlung der Flächen allerdings nicht erfolgen, da die beiden Gruben für die offenlandliebende Art noch zu sehr mit Weiden, Pappeln und Brombeeren zugewachsen waren. Auch die vorhandenen Gewässer waren zu tief und zu statisch und es fehlte an geeigneten Strukturen für den Landlebensraum. Deshalb meldete die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Cuxhaven die Albstedter Sandgruben im IP-LIFE Atlantische Sandlandschaften für die vierte Projektphase an. Der private Eigentümer stimmte zu und so begannen bereits Ende Februar 2024 die Arbeiten. Ein Amphibien-Experte übernahm dabei die ökologische Baubegleitung.

In beiden Gruben legte die beauftragte Firma jeweils ein neues temporäres Laichgewässer auf etwa 400 Quadratmetern Arbeitsfläche an. Anfallender Bodenaushub wurde als Sandlebensraum angrenzend eingebaut. Der eingesetzte Kettenbagger baute mit dem Aushub kleinere Verwallungen und stellte offene Sandbereiche zur Aufwertung des Landlebensraums her. Zudem sanierte der Bagger das bestehende Altgewässer durch Entfernung von Weiden und Schilf. Der überwiegende Teil der in der Grube vorhandenen Gehölze wurde außerdem geschreddert und abtransportiert. Die Fertigstellung der Arbeiten im Sandbiotop sowie die Anlage weiterer Kleingewässer wurden aufgrund der hohen Wasserstände in den Flächen auf den Herbst 2024 verschoben.

Die Albstedter Sande reihen sich nun in den bestehenden Biotopverbund aus Gruben und anderen Lebensräumen in diesem Teil des Landkreises Cuxhaven ein. Alle Beteiligten sind gespannt, ob und wann die Kreuzkröte die neu gestalteten Sandgruben entdecken und besiedeln wird.

Die östliche Grube liegt nur etwa 30 Meter von der westlichen Grube entfernt

Die östliche Grube liegt nur etwa 30 Meter von der westlichen Grube entfernt © Paul Müller, UNB Landkreis Cuxhaven

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