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Projekt des Monats


#4/2022 NSG BOCKHOLTER BERGE (GREVEN)
Erweiterung der offenen Dünenlandschaft

Eine der beiden bewaldeten Maßnahmenflächen vor Beginn der Arbeiten

Eine der beiden bewaldeten Maßnahmenflächen vor Beginn der Arbeiten © Corinna Kaiser, Bezirksregierung Münster

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Offene Binnendünen mit Sandtrockenrasen und Heidevegetation zählen zu den besonders unter Schutz stehenden Lebensraumtypen der Europäischen Union. Viele der hier lebenden Tier- und Pflanzenarten sind als „Sandspezialisten“ selten und gefährdet – einige, wie beispielsweise die Zauneidechse, sind über die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ebenfalls geschützt. Die in der atlantischen Region und vor allem auch im Münsterland ehemals großflächig verbreiteten Sandheiden und Sandtrockenrasen sind inzwischen bis auf wenige Reste verschwunden und ihr Erhaltungszustand wird insgesamt als schlecht bewertet. Daher sind Maßnahmen zur Sicherung der letzten Vorkommen und die gezielte Förderung dieser Lebensräume mit ihrer einzigartigen Flora und Fauna von nationaler Bedeutung. Im Naturschutzgebiet Bockholter Berge im nördlichen Münsterland befindet sich eine der letzten Wacholderheiden entlang der Ems. Das rund 61 Hektar große und heute größtenteils bewaldete Dünengebiet liegt östlich von Greven-Gimbte. Zusammen mit der benachbarten Emsaue ist es als Schutzgebiet nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen und somit Teil des europaweiten NATURA-2000-Netzes.

Zur Wiederherstellung unbewaldeter Dünen mit offenen Sandflächen wurden im Rahmen des IP-LIFE Atlantische Sandlandschaften angrenzend an die vorhandenen Heideflächen im Naturschutzgebiet umfangreiche Maßnahmen in Kooperation mit dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW, dem Kreis Steinfurt, der NABU-Naturschutzstation Münsterland und der Biologischen Station Kreis Steinfurt durchgeführt. Im Januar 2021 wurde zunächst auf einer Gesamtfläche von etwa 1,5 Hektar der Kiefernforst entnommen. Alte und prägende Bäume blieben dabei erhalten. Im zweiten Schritt wurde der oberste humose Boden abgetragen, um nährstoffarmen Sandboden zu erhalten. Hier können sich seither Heide und Sandtrockenrasen entwickeln. Die Entscheidung zur Waldumwandlung erfolgte wegen der besonderen naturschutzfachlichen Zielsetzung; der Waldverlust wurde in vollem Umfang durch Ersatzaufforstungen naturnaher Laubmischwälder im weiteren Umfeld ausgeglichen.

Über einen zusätzlichen Förderantrag konnte die NABU-Naturschutzstation Münsterland Zuwendungen des Landes Nordrhein-Westfalen nach den Förderrichtlinien Naturschutz (FöNa) für die Errichtung einer Sitzgruppe einwerben; die Naturschutzstiftung Kreis Steinfurt übernahm dabei den erforderlichen Eigenanteil. Mit dem Aufbau der Sitzgruppe sowie einer Freiwilligen-Aktion, in deren Rahmen 50 Wacholder angepflanzt wurden, konnten die Maßnahmen in den Bockholter Bergen im Dezember 2021 abgeschlossen werden. Künftig wird eine Info-Tafel im Bereich der Sitzgruppe über das IP-LIFE und die durchgeführte Maßnahme informieren. 

Auch die zweite Teilfläche wies zuvor starken Bewuchs auf.

Auch die zweite Teilfläche wies zuvor starken Bewuchs auf. © Corinna Kaiser, Bezirksregierung Münster

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