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Projekt des Monats


#09/2020 OPTIMIERUNG VON HEIDEWEIHERN
Optimierung und Neuschaffung von LRT 3130 im NSG Heideweiher an der Flötte

Ein Teil der Feuchtheide vor Maßnahmenbeginn

Ein Teil der Feuchtheide vor Maßnahmenbeginn, Oktober 2017 © Corinna Kaiser, Bezirksregierung Münster

Das rund 14 Hektar große Naturschutzgebiet "Heideweiher an der Flötte" (NSG ST-054) liegt nordöstlich von Saerbeck in einem Niederungsgebiet aus grundwassernahen, örtlich anmoorigen Talsanden. Das Gebiet wurde 1984 unter Schutz gestellt und ist Teil eines Schutzgebietssystems mehrerer nährstoffarmer Feuchtlebensräume im Kreis Steinfurt. Hier finden sich Feuchtheide und zwei nährstoffarme Heideweiher mit zahlreichen gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten, wie Mittlerer Sonnentau (Drosera intermedia), Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe), Sumpf-Johanniskraut (Hypericum elodes), Sumpf-Bärlapp (Lycopodiella inundata), Gagelstrauch (Myrica gale), Braunes Schnabelried (Rhynchospora fusca) und Schild-Ehrenpreis (Veronica scutellata).

In jüngerer Zeit waren jedoch die Ufer der Heideweiher zunehmend zugewachsen und einige Bereiche der Feuchtheide stark mit Pfeifengras vergrast. Den besonders konkurrenzschwachen, seltenen Heideweiherarten fehlte es dadurch an den benötigten offenen Bodenbereichen.

Um den Lebensraumtyp „Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Stillgewässer mit Strandlings- oder Zwergbinsen-Gesellschaften“ (LRT 3130) hier zu erhalten und als Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu verbessern, wurden daher im Rahmen des IP-LIFE Atlantische Sandlandschaften in Kooperation mit der Biologischen Station Kreis Steinfurt und der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Steinfurt im August 2018 entsprechende Maßnahmen durchgeführt.

Im Bereich der in einer Feuchtheide gelegenen Heideweiher wurden aufkommende Gehölze gerodet. Anschließend wurden die beiden Heideweiher entschlammt und auf Teilbereichen der Feuchtheide der Oberboden bis auf den sandigen Untergrund abgetragen. Schließlich wurde an der Westseite der Maßnahmenfläche ein etwa 100 Meter langer Zaun zur Sicherung gegen die angrenzende beweidete Grünlandfläche erneuert.

Erste positive Entwicklungen zeigten sich bereits im Frühsommer 2020: Die im Rahmen des IP-LIFE durchgeführten Maßnahmen führten zur Wiederansiedlung des Reinweißen Wasserhahnenfußes (Ranunculus ololeucos), einer in NRW vom Aussterben bedrohten und sehr seltenen mehrjährigen Wasserpflanze. Offensichtlich war diese noch im Diasporenpool des Heideweihers enthalten gewesen und konnte durch die veränderten Lebensraumbedingungen wieder keimen und zur Blüte gelangen.

Der östlich gelegene Heideweiher im Oktober 2017

Der östlich gelegene Heideweiher im Oktober 2017 © Corinna Kaiser, Bezirksregierung Münster

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