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Projekt des Monats


#12/2019
Optimierung von Übergangs- und Zwischenmooren

Wild zugewachsenes Moor.

Das Moor drohte immer mehr zuzuwachsen. © Gerrit Bremer, Naturschutzstation Haus Wildenrath

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Aufwertung von Moorflächen und Schaffung von Kleinstgewässern im FFH-Gebiet Meinweg mit Ritzroder Dünen

Das Naturschutzgebiet Meinweg im Kreis Heinsberg (HS-016) bildet mit dem Naturschutzgebiet Luesekamp und Boschbeek (VIE-005) im Kreis Viersen sowie dem angrenzenden niederländischen Nationalpark „De Meinweg“ in der Provinz Limburg eine landschaftsökologische Einheit. Es ist zu großen Teilen deckungsgleich mit dem FFH-Gebiet „Meinweg mit Ritzroder Düne“ (DE-4802-302). Der Meinweg ist ein geschlossenes Waldgebiet, in dem sich in Geländesenken und Dünentälern Heideweiher, Übergangsmoore und Feuchtheiden ausgebildet haben. Seine Moore sind für den Naturraum Niederrheinisches Tiefland und Kölner Bucht mit ihrem Arteninventar und ihrer nährstoffarmen Ausprägung von hervorragendem Wert. Wegen der Vielfalt der natürlichen Entwicklungsstadien – vom offenen Heideweiher über verschiedene Ausprägungen des Übergangsmoores bis hin zur Feuchtheide – und ihres überwiegend guten Erhaltungszustands nimmt dieses Gebiet einen herausragenden Platz unter vergleichbaren Gebieten im Naturraum ein.

Die im Rahmen des IP-LIFE Atlantische Sandlandschaften von Dezember 2018 bis März 2019 bearbeiteten Flächen liegen im Kernbereich des Naturschutzgebietes im Kreis Heinsberg an der Grenze zum Kreis Viersen zwischen Dahlheim-Rödgen und (Ober)-Niederkrüchten. Das Gebiet befindet sich in Privateigentum der Behlau‘schen Gutsverwaltung. Die Maßnahmen wurden in enger Abstimmung mit dem Eigentümer und in Kooperation mit der Naturschutzstation Haus Wildenrath e. V. sowie der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Heinsberg durchgeführt. Ziel war es, die Moorflächen zu optimieren und die Lebensraumtypen „Übergangs- und Schwingrasenmoore“ (LRT 7140) und „Dystrophe Seen und Teiche“ (LRT 3160) aufzuwerten. Zunächst wurden auf einer Fläche von insgesamt 3,3 Hektar Gehölze – insbesondere Kiefern im Randbereich – entnommen und somit ein Pufferstreifen geschaffen. Darüber hinaus wurden die Moorflächen entkusselt. Durch die Beseitigung von nicht standorttypischen Flatterbinsenbeständen (Juncus effusus) wurden mehrere Kleingewässer und Mooraugen geschaffen. Dank der Privatinitiative des Eigentümers konnte hier ein Vielfaches der ursprünglich vorgesehenen (Binsen-)Fläche bearbeitet werden. Markante Einzelbäume bzw. Baumgruppen blieben von der Maßnahme unberührt.

Durch ein verbessertes Wasserregime und geringere Verdunstung ist eine deutliche Aufwertung der Schwingrasen- und Übergangsmoorstandorte zu erwarten. Durch die Entnahme der standortfremden Vegetation sollte eine Stärkung der moortypischen Vegetation und damit einhergehend eine Reaktivierung der Funktion des Moores, u.a. langfristig als CO2-Speicher, erfolgen. Mit der Lebensraum-Optimierung wird auch die Wiederansiedlung des Moorfrosches (Rana arvalis) angestrebt. Darüber hinaus wird eine Stärkung der Populationen der Heidelerche (Lullula arborea) und des Schwarzkehlchens (Saxicola rubicola) erwartet.

Durch Sukzession stark verbuschtes Moor.

Das Moor war durch Sukzession stark verbuscht. © Lars Delling, UNB Kreis Heinsberg

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