Trockene Heiden/European dry heaths © J.-H. Janßen (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Recker_Moor_07.jpg), „Recker Moor 07“, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode
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Lebensräume
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Trockene Heiden
Dieser Lebensraumtyp umfasst baumarme oder -freie, von Heidekräutern dominierte, frische bis trockene Zwergstrauchheiden auf silikatischem bzw. oberflächlich entkalktem Untergrund. Je nach Standort können Besenheide, Krähenbeere oder auch Blaubeere als vorherrschende Arten auftreten. Schlüsselfaktoren für das Vorkommen von Trockenheiden des Binnenlandes sind vor allem die durch den Boden vorgegebenen Nährstoff-, Basen- und Wasserhaushaltsverhältnisse. Die Sandheiden des norddeutschen Tieflandes wachsen auf reinen bis lehmigen, basen- und nährstoffarmen, trockenen bis mäßig feuchten, unterschiedlich stark podsolierten Sandböden bis zu extremen Heidepodsolen unter subatlantischen Klimabedingungen, entstanden und erhalten durch extensive Beweidung, Mahd, Brennen und Streunutzung.
Vorkommen
Trockene Heiden sind in ganz Deutschland verbreitet. Sie sind ein charakteristisches Element der historischen Kulturlandschaft. Der heutige Verbreitungsschwerpunkt liegt in Nordrhein-Westfalen – auf die Fläche bezogen – deutlich im atlantischen Raum. Besonders großflächige Vorkommen gibt es in der „Wahner Heide“ und der „Senne“.
In Niedersachsen liegen in der atlantischen Region etwa 80 Prozent der Vorkommen dieses Lebensraumtyps in der „Lüneburger Heide“. An zweiter Stelle steht die naturräumliche Region „Ems-Hunte-Geest und Dümmer-Geestniederung“ mit rund 9 Prozent des Gesamtvorkommens. Nennenswerte Anteile gibt es auch in der naturräumlichen Region „Stader Geest“.
Gefährdung
Der Erhaltungszustand dieses Lebensraumtyps ist in der atlantischen Region Deutschlands insgesamt als günstig bewertet. Nichtsdestotrotz müssen dauerhaft Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen für diesen Lebensraumtyp durchgeführt werden, um den günstigen Erhaltungszustand zu bewahren. Maßnahmen für diesen Lebensraumtyp werden im IP-LIFE durchgeführt, wenn Synergieeffekte zum Schutz anderer Lebensraumtypen sowie relevanter Arten erzielt werden können.
Die verbliebenen Hauptvorkommen sind aufgrund ihres Schutzstatus, der militärischen Nutzung und ihrer touristischen Bedeutung grundsätzlich gesichert. Hauptgefährdungen sind die flächendeckenden Nährstoffeinträge aus der Luft, sofern diesen nicht durch nährstoff-entziehende Nutzungen oder Pflegemaßnahmen entgegengewirkt wird. Außerdem kommt es teilweise durch intensive Freizeitnutzungen zu Störungen. Grundsätzlich sind die Zwergstrauchheiden durch die Folge der Zerschneidung des Offenlandes und der Heideflächen gefährdet. Insbesondere gelten viele Kleinstpopulationen der wenig mobilen Tier- und Pflanzenarten heute als isoliert, was Probleme wie genetische Verarmung nach sich ziehen kann.
Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen
Wichtige Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen sind die extensive Beweidung mit landschaftsgerechten Nutztierrassen, gegebenenfalls abschnittsweiser Plaggenhieb zur Regeneration überalterter Bestände, die Verminderung von Nähr- und Schadstoffeinträgen durch Einrichtung ausreichend großer, nährstoffarmer Pufferzonen sowie die Entfernung von Gehölzen bei Erhaltung einzelner bodenständiger Gehölze und Gehölzgruppen als Habitatstrukturen für typische Faunenelemente. Zum Schutz der wenig mobilen Reptilienarten, insbesondere von Zauneidechse, Schlingnatter und Kreuzotter, sollten deren Schlüsselhabitate bekannt sein und Maßnahmen entsprechend räumlich und zeitlich durchgeführt werden.
Verwandte Themen
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- C5 – Kreis Steinfurt, Ochtrup, Harskamp
- C24 – Kreis Viersen, Brüggen, Heidemoore
Weitere Links
- Steckbrief des Biotop- und Lebensraumtypenkatalogs NRW – Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) (externer Link öffnet sich in neuem Fenster)
- Natura 2000-Gebiete im Lebensraum in Nordrhein-Westfalen (externer Link öffnet sich in neuem Fenster)
- Vollzugshinweise zum Lebensraum – Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) (externer Link öffnet sich in neuem Fenster)
- Prioritärer Aktionsrahmen (PAF) – Bundesamt für Naturschutz (BfN) (externer Link öffnet sich in neuem Fenster)