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Gruppenfoto

Die Teilnehmenden versammelten sich im Weißen Moor zum Gruppenbild mit LIFE-Fahne. © Bezirksregierung Münster


10.10.2022
Moorschutz in NRW: Exkursion zu Moorstandorten im Kreis Minden-Lübbecke

Ende September veranstaltete das IP-LIFE Atlantische Sandlandschaften in Zusammenarbeit mit der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA), dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) und der Biologischen Station Minden-Lübbecke/ LIFE Wiesenvögel NRW eine Exkursion zu verschiedenen Moorstandorten im Kreis Minden-Lübbecke. Rund 25 Teilnehmende trafen sich am NABU Besucherzentrum Moorhus, um von dort unter der Leitung von Dirk Esplör von der Biologischen Station per Bustour und zu Fuß das Weiße Moor, das Große Torfmoor und die Bastauniederung zu erkunden.

Als erstes Exkursionsziel wurde das Weiße Moor in Rahden angesteuert, das eines der wenigen noch verbliebenen Moor- und Heidegebiete in der Rahden-Diepenauer Geest ist. Seit einigen Wochen werden dort im Rahmen des IP-LIFE Atlantische Sandlandschaften umfangreiche Maßnahmen zur Moor-Renaturierung durchgeführt. Mit einer speziellen moortauglichen Pistenraupe mit Forstmulchaufsatz und einem ebenso an die empfindlichen Moorböden angepassten Kettenbagger mit Forstmulchgerät wird nun eine Fläche von rund zehn Hektar bearbeitet, um den offenen Charakter der Moorflächen wiederherzustellen, mit dem Ziel, den Lebensraumtyp 7140 – und wenn möglich auch den LRT 7120 – zu optimieren. Darüber hinaus wurden Maßnahmenflächen am Rande des Moores zur Optimierung von Feucht- und Trockenheide in Augenschein genommen.

Weiter ging es nach der Mittagspause in das Große Torfmoor, dem größten und bedeutendsten Hochmoor-Regenerationskomplex in Nordrhein-Westfalen mit (stellenweisen) Ansätzen von Hochmoorwachstum. Das Große Torfmoor war im Rahmen eines LIFE-Projektes von 2003 bis 2008 wiedervernässt worden. Dieses Beispiel einer erfolgreich durchgeführten Renaturierung veranschaulichte den Teilnehmenden sehr schön, welche Veränderungen mit den aktuell laufenden Maßnahmen im Weißen Moor erzielt werden sollen. Da im Großen Moor damals mit ähnlichem Einsatz großer Maschinen flächig gearbeitet worden war, wird eine vergleichbare Optimierung für das Weiße Moor erhofft. Im Kontrast zu diesen Renaturierungsmaßnahmen wirkte der weiterhin im Großen Torfmoor zur balneologischen Nutzung erfolgende Torfabbau aus der Zeit gefallen.

Als letzte Station wurde das Naturschutzgebiet Bastauwiesen aufgesucht, das zwischen der Stadt Minden und dem Naturschutzgebiet Großes Torfmoor liegt. Während im Bereich des Großen Torfmoors Hochmoortorf ansteht, herrschen in den Bastauwiesen Niedermoorböden vor. Sie sind ein landesweit bedeutsames Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet, für das im Rahmen des LIFE Wiesenvögel NRW-Projektes umfangreiche Maßnahmen geplant sind. In den gesamten Bastauwiesen wird die Biologische Station Minden-Lübbecke für Landwirte ein Beratungsangebot zur wiesenvogelgerechten Landbewirtschaftung aufbauen. Außerdem wird das Aufkommen an Prädatoren der Wiesenvögel erhoben und auf dieser Basis ein Prädatoren-Managementkonzept erstellt und umgesetzt. Flächenankauf im westlich gelegenen Teil des Schutzgebietes und anschließende Wiedervernässung, Anlage von Kleingewässern, Zurücknahme störender Gehölze sowie Maßnahmen zur Besucherlenkung ergänzen die geplanten Vorhaben zur Sicherung der dort vorkommenden Bestände wiesenbrütender Vogelarten.

Neben den zahlreichen fachlichen Informationen bot auch diese Veranstaltung wieder eine gelungene Möglichkeit zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch und Netzwerken!

Baustelle

Im Weißen Moor werden derzeit im Rahmen des IP-LIFE Atlantische Sandlandschaften umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt. © Bezirksregierung Münster

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