Rainer Gunia (Untere Naturschutzbehörde Minden-Lübbecke) und Alexander Menge (BUND Diepholzer Moorniederung) erläuterten die hydrologische Situation im Oppenweher Moor © Bezirksregierung Münster
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Neuigkeiten
14.08.2024
NRW Umweltminister Oliver Krischer besucht Maßnahmengebiete des IP-LIFE Atlantische Sandlandschaften
Um sich über Möglichkeiten und Herausforderungen bei umgesetzten und geplanten Moor-Renaturierungen auszutauschen, besuchte NRW-Umweltminister Oliver Krischer auf der vierten Etappe seiner Thementour 2024 auch zwei Maßnahmenflächen des IP-LIFE Atlantische Sandlandschaften.
Das FFH- und Vogelschutzgebiet „Oppenweher Moor“ im Kreis Minden-Lübbecke ist ein großflächiges Moorgebiet in der Diepholzer Moorniederung. Es zählt zu den bedeutendsten Mooren Nordwest-Deutschlands und weist landesweit bedeutsame Vorkommen von Übergangs- und Schwingrasenmooren auf. In den Jahren 2018/2019 wurden im Rahmen des IP-LIFE in Zusammenarbeit mit dem BUND Diepholzer Moorniederung und der Unteren Naturschutzbehörde Kreis Minden-Lübbecke stark degradierte Teile des Lebensraumtyps „Renaturierungsfähige degradierte Hochmoore“ (LRT 7120) durch Entkusseln, Mulchen und anschließenden Einbau von Spundwänden optimiert und so der Wasserhaushalt des Moores verbessert. Weitere Vernässungsmaßnahmen sollen 2024/2025 über Anhebung des Wasserstandes durch Spundwände und Verwallungen umgesetzt werden.
Das ebenfalls im Kreis Minden-Lübbecke gelegene FFH-Gebiet „Weißes Moor“ in Rahden-Tonnenheide stellt eines der wenigen für den Naturraum der Rahden-Diepenauer Geest noch verbliebenen Moorgebiete und ein sehr wichtiges Trittsteinbiotop für andere Moorgebiete im Naturraum (Großes Torfmoor, Oppenweher Moor, Uchter Moor) dar. Es handelt sich um ein ehemaliges Hochmoor mit Niedermoorbereichen, dass durch Handtorfstiche und Entwässerung stark überprägt wurde und mitten in einem ackerbaulich bewirtschafteten Umfeld liegt. Um das Renaturierungspotential des Weißen Moores abschätzen zu können, wurde im Auftrag des IP-LIFE zunächst ein hydrologisches Gutachten erstellt. Von September 2022 bis Februar 2023 wurden darauf aufbauend in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Minden-Lübbecke und der unteren Naturschutzbehörde Kreis Minden-Lübbecke verschiedene Maßnahmen zur Moorrenaturierung, Heide- und Gewässerpflege umgesetzt. Von Oktober bis November 2023 wurden weitere Maßnahmen zur Entbuschung und Wiedervernässung durchgeführt. Die im Jahr zuvor freigestellten Moorflächen wurden erneut bearbeitet, um Neuaustriebe von Gehölzen nachhaltig zu beseitigen. Weitere Maßnahmen sind für 2024/2025 geplant. Erste positive Auswirkungen auf den Zustand der Lebensräume und den Wasserhaushalt des Gebietes sind bereits sichtbar, wie die zahlreichen Teilnehmenden dieses Termins feststellen konnten.