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Strauch

Der Gagelstrauch bildet in intakten atlantischen Heidemooren waldartige Bestände. Er ist selten geworden und befindet sich auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten. © Biologische Station Kreis Steinfurt, Hartmut Storch


25.01.2018
„Am Hanfteich“ in Saerbeck beginnen die ersten Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt

Im vergangenen Jahr starteten die Länder Nordrhein-Westfalen und Niedersachen ein länderübergreifendes Projekt zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Im Rahmen des integrierten LIFE-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“ werden zum Beispiel vorhandene Heide- und Dünenlandschaften, artenreiche Borstgrasrasen und nährstoffarme Stillgewässer optimiert beziehungsweise wiederhergestellt; zugleich sollen die Bestände dort lebender Fokusarten des Projektes, wie Knoblauchkröte, Laubfrosch und Kammmolch, gestärkt werden. Nun haben die ersten Maßnahmen im Gebiet „Am Hanfteich“ in Saerbeck (Kreis Steinfurt) begonnen. Die Umsetzung erfolgt durch die Bezirksregierung Münster in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Steinfurt und der Biologischen Station Kreis Steinfurt.

Der Hanfteich ist ein typischer Heideweiher, wie sie ehemals in den Sandgebieten der Westfälischen Bucht häufig waren. In dem früher auch zum Hanfrösten genutzten Flachwassersee kommen landesweit gefährdete und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten vor, z. B. Moorfrosch und Kammmolch, Gagelstrauch, Froschkraut und Sumpf-Johanniskraut.

An einigen Uferabschnitten des Heideweihers haben sich insbesondere Weidengebüsche und Faulbaum ausgebreitet. Angrenzend wachsen Birken, Erlen und Kiefern. Die Gehölze verkleinern und beschatten die wertvollen nährstoffarmen Uferbereiche, die es zu erhalten gilt; der Laubeintrag von Weiden, Birken und Erlen führt zur Eutrophierung. In Teilbereichen deuten vermehrte Vorkommen von Flatterbinse bereits auf eine Schlammauflage und Nährstoffanreicherung hin. Daher sollen mit der jetzt begonnenen Maßnahme am Heideweiher und an dem angrenzenden Kleingewässer die Uferbereiche möglichst von Gehölzen freigestellt werden. Das anfallende Holz wird aus dem Schutzgebiet entfernt. Auf Grund der aktuell sehr nassen Witterung kann dies jedoch in einigen Bereichen wahrscheinlich erst im Spätsommer erfolgen. Ebenfalls im Spätsommer sollen zudem Teilbereiche der Gewässer entschlammt werden. Zur Durchführung der Arbeiten ist es notwendig, Zufahrten zu den Maßnahmenflächen zu schaffen. Diese werden nach Abschluss aller Arbeiten wieder verschlossen.

Landschaft

Der Heideweiher im Gebiet „Am Hanfteich“ soll durch die Maßnahme von Gehölzen freigestellt werden, um der Verkleinerung und Beschattung der wertvollen nährstoffarmen Uferbereiche entgegenzuwirken. © Biologische Station Kreis Steinfurt, Hartmut Storch

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Das IP-LIFE „Atlantische Sandlandschaften“ war offiziell von der EU-Kommission im Oktober 2016 genehmigt worden. Das Projekt ist damit das erste integrierte LIFE-Projekt im Bereich „Natur“ in Deutschland. Insgesamt stehen für die zehnjährige Laufzeit in beiden Bundesländern 16,875 Millionen Euro zur Verfügung, von denen 60 Prozent von der Europäischen Kommission gefördert werden. Die Gesamtverantwortung für die Projekt-Umsetzung liegt in Nordrhein-Westfalen beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MULNV). Die Gesamtkoordination des Projektes und die operative Umsetzung der konkreten Einzelmaßnahmen in NRW sowie die Öffentlichkeitsarbeit wurden an die Bezirksregierung Münster übertragen.

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